Myokardszintigraphie

Eine Myokardszintigraphie kombiniert mit Ergometrie oder einem pharmakologischen (medikamentösen) Stresstest, ist der empfindlichste nicht-invasive Test zur Feststellung und Lokalisation von Durchblutungsminderungen des Herzmuskels (Ischämien).

Sie spielt weiters eine Rolle zur Risikobeurteilung von Patientinnen und Patienten mit vermuteter oder bekannter koronarer Herzerkrankung und in der Beurteilung der myokardialen Vitalität (Lebensfähigkeit von Herzmuskelgewebe) nach einem Infarkt.

Vorbereitung

Es kann ein kleines Frühstück eingenommen werden, jedoch soll vor und während der gesamten Untersuchung kein Bohnenkaffe, Schwarztee, Kakao oder Cola-Getränk getrunken werden.

Vor der Untersuchung mit Fahrrad-Ergometrie (Stresstest auf einem Fahrrad-Ergometer) dürfen Sie keine Medikamente einnehmen. Vor Untersuchungen mit medikamentöser Belastung (Adenosin, Regadenoson, Dobutamin) dürfen Sie Ihre Medikamente außer Koffeinhaltige Medikamente wie Theophyllin nicht einnehmen.

Auch sollten Sie 6 h davor und in den Wartezeiten nicht rauchen!

Bringen Sie jedoch Ihre Medikamente zur Untersuchung mit, da Sie sie zumeist nach der ersten Szintigraphie einnehmen können.

Untersuchungsablauf

Vor Beginn der Untersuchung wird Ihnen ein venöser Zugang gelegt. Nach einem ausführlichen Gespräch mit der Ärztin / dem Arzt werden Sie entweder ergometrisch (am Fahrrad) oder medikamentös belastet. Je nach Untersuchungsprotokoll kann mit Belastung oder Ruhe begonnen werden. Bei der Belastung am Ergometer wird Ihnen am Höhepunkt der Belastung bzw. Ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit eine radioaktive Substanz injiziert, die sich im Herzmuskel anreichert.

Bei der medikamentösen Belastung wird Ihnen langsam ein Medikament injiziert, das eine ähnliche Wirkung am Herzen verursacht wie eine ergometrische Belastung. Danach wird Ihnen eine radioaktive Substanz injiziert, die sich im Herzmuskel anreichert.

Nach der Belastung wird sofort die erste Aufnahme in Rückenlage unter der Gamma-Kamera gemacht. Diese Aufnahme dauert ca. 15 Minuten.
Nach einer Pause von ca. ein bis vier Stunden (das ist abhängig vom radioaktiven Arzneimittel, das verwendet wird) werden nochmals Aufnahmen des Herzens gemacht. Auch in dieser Zeit müssen Sie nüchtern bleiben und jegliche Art von Koffein und körperliche Anstrengungen vermeiden.

Die Ruheaufnahme von Ihrem Herzen dauern ebenfalls ca. 15 Minuten.

Während der gesamten Untersuchung sind Sie unter ärztlicher Beobachtung. In der über drei Stunden Pause können Sie die Station verlassen.

Wechselwirkung mit anderen Medikamenten

Dies ist nur relevant für den Belastungstest:

Beta-Blocker beeinträchtigen die Ergometrie, deren Einnahme sollten drei Tage vor dem Test ausgesetzt werden.
Medikamente, die Coffein oder Xanthin enthalten, wie etwa Aminophyllin, Euphyllin, Theospirex, Spiropent, Respicur etc., sowie Kaffee, Tee, Schokolade oder Cola-Getränke interferieren mit Dypyridamol, Adenosin oder Regadenoson als pharmakologischen (medikamentösen) Test.

Bei Patientinnen und Patienten mit Asthma bronchiale oder COPD, welche die genannten Präparate regelmäßig einnehmen, besteht die Notwendigkeit die pharmakologische Belastung mit Regadenoson oder Dobutamin durchzuführen.

Unerwartete Wirkungen

Radiopharmaka:
Es sind bisher keine schwerwiegenden negativen Reaktionen beschrieben worden. Gegebenenfalls erkundigen Sie sich beim Nuklearmediziner.

Physische (körperliche) Belastung:
Wie bei jeder Belastungsuntersuchung des Herzens können in seltenen Fällen (1-10 auf 100.000 Untersuchungen) schwere Rhythmusstörungen und Ischämien (bis zum Herzinfarkt) auftreten.

Medikamentöse Belastung:
Es können leichte Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit auftreten, die unbedenklich sind. Sie sind verursacht durch die Erweiterung der Gefäße, selten auch schwere Ischämie bis hin zum Herzinfarkt.

Weitere Informationen

Sie sollten mit einer Untersuchungsdauer von vier bis fünf Stunden rechnen.