In diesen Tagen feiert die Nuklearmedizin den 80. Jahrestag der erstmaligen therapeutischen Anwendung einer personalisierten Therapie in Form von radioaktivem Jod! Dr. Saul Hertz vom Massachusetts General Hospital (MGH) hatte im Vorfeld erfolgreich kinetische Studien mit radioaktivem Jod im Tiermodell durchgeführt, ehe er am 31.03.1941 erstmalig bei einer jungen Frau radioaktives 130Jod erfolgreich zur Behandlung einer Immunhyperthyreose Morbus Basedow einsetzen konnte.

Seit Jahrzehnten wird in der Nuklearmedizin nun radioaktives 131Jod neben der Behandlung einer gutartigen Immunhyperthyreose Basedow auch zur ambulanten Therapie von gutartigen Schilddrüsenautonomien eingesetzt.

Einen weiteren festen Stellenwert hat radioaktives 131Jod in der Behandlung von hoch-differenzierten papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen zur zielgerichteten Zerstörung von Schilddrüsenresten nach initialer Operation bzw. zur systemischen Behandlung von potentiell auftretenden Mikro- oder Makrometastasen. Ein großer Vorteil in der Behandlung mit 131Jod besteht darin, dass nur in seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Allgemeinsymptome, Mundtrockenheit, Magenschmerzen oder temporären Blutbildveränderungen zu rechnen ist.

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