Klinische Ergebnisse der 177Lu-PSMA Therapie nach dem Wiener Protokoll bei metastasierendem Prostatakrebs mit 7400 MBq alle 4 Wochen

Frau Dr. Sazan Rasul aus der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin konnte erfolgreich die Ergebnisse der 177Lu-PSMA Therapie gemäß dem Wiener Protokoll bei Patienten mit metastasiertem Prostatakarzinomen publizieren. Gemeinsam mit Herrn Assoc. Prof. Dr. Alexander Haug und Herrn Assoc. Prof. Dr. Markus Hartenbach wurden die Resultate der Studie „Clinical outcome of standardized 177Lu-PSMA-617 therapy in metastatic prostate cancer patients receiving 7400 MBq every 4 weeks“ im Top-Journal European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging (IF:7.182) veröffentlicht.

Bei 54 Patienten mit fortgeschrittenem metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakrebs (mCRPC) wurde eine standardisierte Therapie mit 7400 MBq 177Lu-PSMA (PSMA-RLT) verabreicht. Dieses Wiener Therapieprotokoll, das in unserer Klinik routinemäßig mit nur 4 Wochen Abstand zwischen den Zyklen angewendet wird, wird weltweit nur hier eingesetzt.

79% der Patienten zeigten ein Therapieansprechen (mediane PSA-Reduktion um 70% von 66 auf 19,8, Bereich 0,7 - 4563μg/L, P < 0,001) ein Monat nach dem dritten Therapiezyklus. Unter ihnen zeigten jeweils 58% und 35% einen PSA-Rückgang von > 50% bzw. > 80%. Das mediane Gesamtüberleben betrug 119 Wochen; das mediane progressionsfreie Überleben betrug 25 Wochen. Patienten, die auf die Therapie ansprachen, hatten ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben (27 vs. 15 Wochen, P < 0,0001) und ein signifikant längeres Gesamtüberleben (medianes Überleben nicht erreicht vs. 52 Wochen, P < 0,001) als Patienten ohne PSA-Reduktion.

Darüber hinaus verzeichneten Patienten mit einer Reduktion der PSA-Werte ≥ 50% (mediane Überlebenszeit nicht erreicht vs. 52 Wochen, P < 0,0001) und ≥ 80% (mediane Überlebensrate nicht erreicht vs. 87 Wochen, P = 0,008) ebenfalls ein signifikant längeres Überleben. Die Verträglichkeit der Therapie war hierbei sehr gut. Während sich das Hämoglobin während der Behandlung nicht veränderte, sanken das Niveau der Blutplättchen (236 ± 71 g/L vs. 193 ± 67 g/L) und der Leukozyten (6,5, Bereich 2,9-13,7 g/L vs. 4,8, Bereich 1,5-12,3 g/L) gering, aber signifikant (je P < 0,001). Lediglich zwei Grad 3 Leukozytopenien und nur eine Grad 3 Anämie wurden beobachtet.

Fazit: Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass mCRPC-Patienten, die mit einer hochgradig standardisierten, intensiven PSMA-RLT gemäß dem Wiener Protokoll alle 4 Wochen behandelt wurden, hohe Ansprechraten, ein günstiges progressionsfreies Überleben und vergleichsweise langes Gesamtüberleben aufweisen. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse eine gute Verträglichkeit von PSMA-RLT.

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